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Auf Einladung der Stadt Nagai hat die Stadt Bad Säckingen eine Delegation nach Japan entsandt.

Anlass waren die Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag zur Gründung der Stadt Nagai vom 12. bis 15. Oktober 2024. Die Reisevorbereitungen, die Planung der Reisetage vor und nach den Feierlichkeiten sowie die Organisation lag in den Händen von Dr. Peter Haußmann und Regine vom Freundeskreis Nagai, die ein weiteres Programm vor und nach den Feierlichkeiten vorbereitet haben, sodass die gesamte Reise vom 8. Oktober bis zum 19. Oktober stattfand.

Die Teilnehmer der Reise waren Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Bad Säckinger Bürger: Monika Bruttel, Ilona Flum, Alexandra Greiner, Dr. Bernhard Greiner (als Vertreter der Stadtverwaltung), Eva Haußmann, Dr. Peter Haußmann, Regine Haußmann, Hanspeter Kappeler, Dieter Maier, Jasna Maier, Priska Maier, Rosalia Rätzke, Christine Stanzel, Annette Trost und Stefanie Zander.

Wir starteten am 8.10. von Bad Säckingen nach Zürich. Von dort führte uns der Flug mit Finnair nach Helsinki und nach dem Zwischenstopp weiter nach Tokyo. Beim Hinflug nahm die Maschine die Route über Land über Polen, Rumänien, Schwarzes Meer, Türkei, Usbekistan, China nach Japan (d.h. Russland wurde umflogen). Nach rd. 20 Stunden, davon rd. 13 Std. Langstreckenflug kamen wir am Mittwoch 14:50 Ortszeit in Tokyo an. Die Zeitverschiebung betrug 7 Stunden. Donnerstag und Freitag konnten wir Tokyo erleben ehe wir am Samstag erst mit dem Shinkansen und dann der Flowerline nach Nagai fuhren.

Die Stadt bereitete uns einen großen Empfang am Bahnhof. Bereits eine Stunde nach der Ankunft begann unser Programm mit dem Besuch eines Stadtfestes im Tsutsutji-Park. Man hatte für uns eine Teezeremonie vorbereitet, für die Bevölkerung, insbesondere die Kinder gab es Geschicklichkeits- und Wettkampfspiele wie Ringe-Werfen, Dosen-Schießen, u.a. Eine Meisterschule führte Samurai-Schwertkampf vor und danach fand der Tanz des schwarzen Löwen vor dem Schrein statt. Beeindruckend war die Begleitung mit rhythmischer Trommel- und Flötenmusik; hier waren viele Jugendlich, Jungen und Mädchen, eingebunden, die sich über mehr als 1 ½ Stunden an der anstrengenden Trommel abwechselten. Abends fand das das Welcome Dinner der Stadt für die Delegationen aus Bad Säckingen und Dodoma (Tansania) statt. Es wurden Geschenke übergeben. Für Bad Säckingen überreichte Nagais Bürgermeister Shigeharu Uchiya ein Seidentuch aus der traditionellen handwerklichen Manufaktur von Nagai. Dr. Bernhard Greiner übergab als Leiter der Delegation einen Druck von Werner Dietz mit einer Ansicht der Holzbrücke.

Am Sonntag begann das Programm am Bahnhof mit der Fahrt im „Bierzug“ und einem lustigen Schaffner. Am Zwischenstopp in Arato konnten sich die Teilnehmer mit Wurst, Stockfisch, Rahmen und Hiranoka Tamakon-Gelee stärken. Vom Endpunkt Uzen Narita Station aus gab es eine Überlandfahrt mit dem Bus zum Yomon-Festival. Im Gedenken an die steinzeitlichen Ureinwohner konnten sich die einheimischen Besucher und unsere Teilnehmer im Bogenschießen, Trommeln u.a. ausprobieren. Nach einer Führung durch das archäologische Museum fand das Mittagessen in traditioneller Zeremonie auf dem Boden sitzend statt. Nach der Rückkehr zum Hotel wurden wir zu einem klassischen Konzert besonderer Art erwartet: 13 Musikschüler aller Altersklassen zwischen 10 und 84 Jahren präsentierten ihr Lieblingsstück am Klavier und wurden dabei von der professionellen Geigerin Mariko Aikawa begleitet.

Der Montag war ganz den Feierlichkeiten gewidmet. Delegationen aus Dodoma (Hauptstadt von Tansania), der japanischen Partnerstadt Yuki, der chinesischen Partnerstadt Shuangyashan City und die Delegation von Bad Säckingen nahmen daran teil. In der City Hall mit ihren rd. 900 Sitzplätzen waren auch viele Bürger von Nagai anwesend. Auf der Bühne saßen links die Vertreter der Stadt und rechts die Vertreter der Delegationen. Zuerst wurden zahlreiche Personen geehrt. Dr. Peter und Regine Haußmann wurde die Ehre zu Teil mit dem Special Honorary Citizenship Award für Ihre Verdienste um die Städtepartnerschaft ausgezeichnet zu werden. Danach fanden die Urkundenzeremonien statt. Es wurde eine neue Städtepartnerschaft mit Dodoma begründet, danach die Partnerschaft mit Bad Säckingen und Shuangyashan City erneuert und bekräftigt. Ein Vertrag mit der sportlichen Fakultät der Universität Rikkyou bildete den Abschluss.

Im Anschluss waren rd. 350 Festgäste zu einem luxuriösen Fünf-Gänge-Menu im TAS-Hotel eingeladen, das ein Sterne-Restaurant aus Tokyo vorbereitet hatte. Weitere Ansprachen, sportliche Vorführungen und ein Tanz des schwarzen Löwen – diesmal in doppelter Ausführung – begleiteten das Essen. Es boten sich vielfältige Möglichkeiten des Austausches mit den anderen Delegationen und war ein gelungener Nachmittag.

Für den letzten Tag in Nagai hatte die Stadtverwaltung einen Besuch der Highschool und ein Mittagessen in der Mittel- und den Grundschulen organisiert. 13 Schülergruppen präsentierten an der Highschool aktuelle Themen und übten sich vor den internationalen Gästen im Vortrag, der individuellen Posterpräsentation und Diskussion mit den Teilnehmern, was für beide Seiten sehr spannend und anregend war. Beim Mittagessen in verschiedenen Klassen ging es lebhaft zu. Ohne Berührungsängste gelang der direkte Kontakt der Schulklassen mit den zu zweit zugeordneten Vertretern der Bad Säckinger Delegation; künftige eMail Kontakte werden folgen.

Mit großem Bahnhof, wie zu Beginn, verabschiedeten sich das Organisationsteam und Mitarbeiter Stadtverwaltung im Neubau des Rathauses von der Bad Säckinger Delegation. Mit einem angemieteten Bus fuhr die Gruppe dann Überland nach Aizu-Wakamatsu. Dort konnte am folgenden Tag im Rahmen von selbstbestimmten Stadtrundfahrten die Burg, der Sazaedo-Tempel, und Bäder (Onzen) besichtigt werden und es gab ausgiebig Shopping- Möglichkeiten. Ein gelungenes Abendessen in einem traditionellen Restaurant rundete den Japanaufenthalt für alle Gruppenteilnehmer ab.

Mit dem offiziellen Überlandbus fuhr die Gruppe am Donnerstag weiter nach Tokyo und hatte dort einen weiteren Nachmittag und folgenden Tag zur freien Verfügung. Abends führte der Weg zum Flughafen. Diesmal nahm die Maschine die Nordpol-Route, d.h. der Flug führte von Japan über die Beringstraße, den Nordpol nach Helsinki. Beim Weiterflug nach Zürich konnten wir den Größenunterschied zwischen Tokyo und Berlin aus der Luft vergleichen. Am Züricher Flughafen wurden wir von einem Bus der Firma Zimmermann erwartet, den die Stadtverwaltung organisiert hatte. Mit der Ankunft gegen 13 Uhr endete eine unvergleichliche Reise.

Alle Teilnehmer sind sich einig, dass eine solche Städtepartnerschaft unglaubliche Erfahrungen und Erinnerungen ermöglicht. Die Herzlichkeit mit der wir in Nagai empfangen wurden und das aufwendige Programm, die Unterbringung in einem luxuriösen Hotel und die individuelle Betreuung mit Übersetzern und Schülerinnen und Schülern war großartig. Den Besuch in Nagai mit einem 3-4-tätigen Programm davor und danach zu verbinden ist sehr sinnvoll und rundet das Erlebnis ab.

Im Oktober 2024 Dr. Bernhard A. Greiner