Was ist die Agenda 21
"Agenda 21" - noch nie gehört?
Sie haben schon davon gehört, aber wissen nicht, was sich hinter diesem Begriff verbirgt? Die Agenda 21 ist ein Aktionsprogramm für das Leben im 21. Jahrhundert. Auf der UN-Welt-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 wurde das gemeinsame Handlungsprogramm für das 21. Jahrhundert beschlossen. Zu den 179 Unterzeichnerländern gehören Entwicklungsländer und Industrienationen. Auchdie BRD hat sich zu den Zielen der Agenda 21 bekannt. Seit 1996 haben in Deutschland über 600 Städte und Gemeinden damit begonnen, global zu denken und lokal zu handeln. Die Agenda 21 beschreibt Probleme, die der Zukunft der Menschheit im Wege stehen. Grundfragen der Agenda 21 und Richtschnur für unser Handeln ist das Konzept des "sustainable development". Gemeint ist damit, dass sich eine "nachhaltige Entwicklung" der Menschheit so vollziehen muss, dass ein gerechter Ausgleich zwischen arm und reich erzielt und die Umwelt nicht geschädigt oder gar zerstört wird. "Sustainable development" zielt darauf ab, die Bedürfnisse heute lebender Menschen zu befriedigen, ohne die der kommenden Generationen zu gefährden.
Warum eine Lokale Agenda 21?
Der Wald kann nur dauerhaft genutzt werden, wenn nicht mehr Holz geschlagen wird, als zur gleichen Zeit nachwächst. Wir dürfen nur von den Zinsen leben, nicht vom Kapital. Wenn Zukunft Bestand haben soll, sind Ökologie, Ökonomie und Soziales die drei Eckpfeiler. Ein Handeln im Einklang mit der Natur muss gewährleistet sein, um die ökologische Zukunftsbeständigkeit zu garantieren. Nur auf dieser Grundlage kann sich ein zukunftsbeständiges Wirtschaftssystem entwickeln, was wiederum ein wichtiges Element für die Zukunftsbeständigkeit des Gemeinwesens ist.
Die Rolle der Kommunen
Die Agenda 21 richtete sich zunächst an die Regierungen der Staaten. Die Vertretung der Kommunen bei der Rio-Konferenz erkannte aber die Bedeutung der Mitwirkung unterer Verwaltungsebenen und erreichte die Aufnahme des Kapitels 28 "Initiativen der Kommunen zur Unterstützung der Agenda 21". Da viele der in der Agenda 21 angesprochenen Probleme und Lösungen auf Aktivitäten auf örtlicher Ebene zurückzuführen sind, ist die Beteiligung und Mitwirkung der Kommunen ein entscheidender Faktor bei der Verwirklichung der in der Agenda enthaltenen Ziele. "Kommunen errichten, verwalten und unterhalten die wirtschaftliche, soziale und ökologische Infrastruktur, überwachen den Planungsablauf, entscheiden über kommunale Umweltpolitik und Umweltvorschriften, und wirken an der Umsetzung der nationalen und internationalen Umweltpoltik mit. Als Politik- und Verwaltungsebene, die den Bürgern am nächsten ist, spielen sie eine entscheidene Rolle bei der Informierung und Mobilisierung der Öffentlichkeit und ihrer Sensibilisierung für eine nachhaltige und umweltverträgliche Entwicklung."
Einbeziehung der Bevölkerung
Die Bevölkerung muss in den Diskussionsprozess und die Entscheidungsfindung von Anfang an einbezogen werden. Alle Versuche, tiefgreifende Änderungen ohne Zustimmung und Mitwirkung der Bevölkerung in Anfriff zu nehmen, sind erfolglos geblieben. Die Mitarbeit der Menschen vor Ort ist deshalb nicht nur erwünscht, sie ist notwendig. Die Agenda 21 verlangt die Beteiligung aller Gruppen der Gesellschaft. Ganz besonderes Augenmerk wird auf die Beteiligung jener Gruppen gelegt, die in den üblichen Gremien nicht genügend vertreten sind: z. B. Frauen, Mütter, Väter, Jugendliche, SeniorInnen, ArbeitnehmerInnen, Behinderte, MigrantInnen.
Der Konsultationsprozess
Umfassende Beteiligung und Mitentscheidung verwirklichen ein Stück Demokratie. So wird die Lokale Agenda nicht zuletzt das demokratische Bewusstsein stärken. Der Weg zu einer lokalen Agenda 21 führt über die Konsultation der EinwohnerInnen durch gewählte Gremien (Gemeinderat) und die Stadtverwaltung zu einer gemeinsamen Untersuchung von Problemen und Missständen sowie zu Beratungen über eine von allen mitgetragene Lösung. Ein solcher Weg beinhaltet, dass die Interessen der BürgerInnen ernstgenommen werden.
Drei Handlungsfelder im Sinne der Nachhaltigkeit:
Auch wenn dieser Denkansatz zur Zeit noch schwer in die Praxis umsetzbar erscheint, ist er notwendig als Grundlage für nachhaltige Entwicklungen. Es geht um mehr als die isolierte Betrachtung von Teilaspekten. In der Agenda 21 wird eine Vernetzung und die Abwägung der Folgen von Handlungen gefordert.